Neuropsychologische Therapie

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Menschen, die an den Folgen einer hirnorganischen Erkrankung (z.B. Schlaganfall oder Schädelhirntrauma) leiden können von einer neuropsychologischen Therapie zumeist deutlich profitieren. Die neuropsychologische Therapie umfasst die Behandlung von geistigen und psychischen Beeinträchtigungen sowie von Veränderungen des Wesens oder Verhaltens nach Schädigungen oder Erkrankungen des Gehirns. Vorrangig geht es dabei um die Diagnose und Therapie geistiger und emotional-affektiver Funktionen.

Diagnostik

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Zu Beginn der Therapie steht daher eine diagnostische Phase, in welcher die geistigen und emotional-affektiven Funktionen sowie mögliche Verhaltensänderungen erfasst werden.

Zu den geistigen Funktionen gehören beispielsweise Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Konzentration, Orientierung und Gedächtnis, Planen, Problemlösen und Handeln, Denkfähigkeit und Zahlenverarbeitung.

Die emotional-affektiven Störungen beinhalten unter anderem depressive Episoden, Anpassungsstörungen oder auch krankheitsbedingte Ängste.

Als Wesensänderungen oder hirnorganisch bedingte Verhaltensänderungen können beispielsweise eine erhöhte „Reizbarkeit“ oder eine eingeschränkte Störungseinsicht auftreten. Hier kommen vorwiegend integrative Verfahren zum Einsatz.

Restitutive und kompensatorische Behandlung, integrierte Verfahren

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Therapieplanung

Aufbauend auf den Ergebnissen der Diagnostik erfolgen die Therapieplanung und die neuropsychologische Behandlung. In der neuropsychologischen Therapie unterscheidet man die restitutive und die kompensatorische Behandlung sowie die integrierten Verfahren.

Restitutive Behandlung

Die restitutive Behandlung kommt in der Regel unmittelbar nach dem Krankheitsereignis zum tragen. Sie zielt darauf ab, eine beeinträchtigte Leistung so weit wie möglich wiederherzustellen. Hierbei handelt es sich meistens um schriftliche oder computergestützte Übungsaufgaben.

Kompensatorische Behandlungen

Ist eine Wiederherstellung der alten Fähigkeiten nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich, dann kommt die kompensatorische Behandlung zum Einsatz. Bestehende Beeinträchtigungen sollen durch den Einsatz von Hilfsmitteln (z.B. Gedächtnistagebuch) oder den Erwerb von ausgleichenden Strategien (z.B. Training von Augenbewegungen zum Ausgleich eines Gesichtsfeldausfalls) sowie eine Modifikation der Umgebung minimiert. 

Integrierte Verfahren

Die integrierten Verfahren beinhalten Methoden der Psychotherapie, welche beispielsweise bei der Behandlung von Schwierigkeiten der Krankheitsbewältigung, veränderten Rollen innerhalb der Familie oder bei depressiven Erkrankungen unerlässlich sind.

Indikation

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Damit eine neuropsychologische Behandlung erfolgen kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

Feststellung einer erworbenen Hirnschädigung oder Hirnerkrankung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Neurologie, Nervenheilkunde, Psychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie, Neurochirurgie und Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.

Feststellung der neuropsychologischen Gesundheitsstörungen mit Durchführung einer neuropsychologischen Diagnostik, Einschätzung der Therapieindikation und Erstellung eines Behandlungsplans durch einen Psychotherapeuten / Arzt mit neuropsychologischer Zusatzqualifikation.

Ferner darf die Erstdiagnose der Erkrankung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.

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Kostenübernahme

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Seit Februar 2012 ist die Neuropsychologische Therapie eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Ich verfüge über eine Kassenzulassung ausschließlich für den Bereich Neuropsychologie. Die Kostenübernahme kann erfolgen durch:

  • die Gesetzliche Krankenversicherung,
  • Private Krankenversicherungen / Beihilfe,
  • Berufsgenossenschaften,
  • Unfallversicherungen oder als
  • Selbstzahler.